.

Informationen zum Konzertprogramm März 2011

Johann Sebastian Bach: Markuspassion BWV 247

Volker Bräutigam: Evangelienmusik zur Markuspassion

Isenheimer Altar

Von den fünf Passionsmusiken, die Johann Sebastian Bach der Überlieferung nach komponiert hat, sind nur zwei vollständig erhalten: die Johannespassion und die Matthäuspassion. Von der Markuspassion wissen wir, dass sie am Karfreitag des Jahres 1731 in Leipzig aufgeführt worden ist. Der Text von Christian Friedrich Henrici ("Picander"), der u. a. auch der Librettist des Weihnachtsoratoriums und der Matthäuspassion ist, wurde uns überliefert, ebenso die eigenwillige instrumentale Besetzung (Flöten, Oboen d'amore, Streicher, Gamben, Laute und Basso continuo). Die Bachforschung geht seit langem davon aus, dass es sich bei der Markuspassion um ein sogenanntes Parodiewerk (wie es z. B. auch das Weihnachtsoratorium zu großen Teilen ist) handelt, d. h. Bach hat der Musik älterer Werke die Texte der Passion unterlegt. Ebenfalls herrscht Übereinstimmung darin, dass neben anderen Werken als Hauptquelle die Trauerode (BWV 198) für die Gattin Augusts des Starken gedient hat. So konnten der Eingangs- und der Schlusschor sowie fünf Arien mit Bach'schen Kompositionen rekonstruiert werden. Sätze zu den zahlreichen Chorälen fand man in der Sammlung, die Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel angelegt hat.

Zu den nicht rekonstruierbaren Teilen schuf der in Leipzig lebende Kirchenmusiker und Komponist Volker Bräutigam 1981 eine neue Musik, die eine interessante Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt. Mit ihrer instrumentalen Besetzung (Orgel und reich besetztes Schlagzeug) verbindet sie einerseits das Neue mit dem Alten, setzt sich aber gleichzeitig auch klanglich deutlich davon ab.